RRC 13 - RECENT RACING CLUB

RRC13 - Geschichte

⇒ Kapitel 1 - Die Gründerzeit

⇒ Kapitel 2 - Die Blütezeit

⇒ Kapitel 3 - Der Zeitgeist

Die Gründerzeit

Im Jahr 1959 begannen einige begeisterte junge Autofahrer aus Hietzing mit selbst hergerichteten Fahrzeugen an mehreren kleinen und manchmal auch etwas größeren Wertungsfahrten teilzunehmen. Diese jungen Leute fuhren ganz auf sich allein gestellt und ohne jegliche Unterstützung. Etwas besaßen sie: sehr viel Idealismus. Sie trafen sich fast täglich, um über ihre Autos und Wertungsfahrten zu diskutieren.

Bald wurden Stimmen laut, die den Zusammenschluss dieser "Autonarren" zu einer Interessensgemeinschaft anregten. Im November 1960 bewilligte die Vereinsbehörde die Gründung des RECENT RACING CLUB 13. Zu diesem Zeitpunkt bestand der RRC13 Wien aus sechs Personen, unter ihnen Walter Radler, Alfred Grögler und Hans Wehofer. Es wurde ein Clublokal ausfindig gemacht, wo man sich jeden Mittwoch traf.

Im Jahr 1961 verzeichnete der RRC13 die ersten Erfolge. Alfred Grögler (Verbesserte Tourenwagen bis 700 ccm auf BMW 700) und Hans Wehofer (Verbesserte Tourenwagen bis 2000 ccm auf Opel) wurden OSK-Staatsmeister im Wertungssport. Schon Ende 1961 hatte der Club die stattliche Anzahl von 34, zum Großteil aktiven Mitgliedern, darunter Walter Roser, Alois Müller und Fritz Schlögl.

Austro-Motor Ausgabe Jänner 1962

Das Folgejahr 1962 war ein Aufbaujahr des Clubs. Die Mitgliederzahl stieg gegen Jahresmitte auf über 50 an und ein neues Clublokal musste gefunden werden, da das alte inzwischen zu klein geworden war. Der Mitgliederkreis beschränkte sich zudem nicht mehr auf Hietzing, sondern dehnte sich allmählich auf ganz Wien aus. So übersiedelte der RRC13 in das Cafe Westend, das einen schönen Clubraum besaß und auch zentraler lag.

Zu diesem Zeitpunkt wurde auch die Idee geboren, eine offizielle Veranstaltung durchzuführen. Bezüglich der Art der Veranstaltung wurden die verschiedensten Vorschläge gemacht, eines stand jedoch fest: es musste eine Wertungsfahrt sein, da sich diese mit verhältnismäßig geringen Mitteln durchführen lässt. Für die Sonderprüfung, die in ihrer Art für Österreich gänzlich neu war, nämlich ein Autoslalom, wurde ein bekanntes Reifenprüfgelände (in der Nähe von Traiskirchen) ausgewählt. Nachdem der Club bei der Mineralöl-Firma Martha ein offenes Ohr gefunden hatte, wurde der Termin mit 11. November 1962 fixiert.

Renault Gordini 1962

Im Oktober 1962 versandte der RRC13 die Ausschreibung zur 1. Slalom-Wertungsfahrt an die Motorsportler im Osten Österreichs. Wertungsfahrten gab es viele, doch in Verbindung mit einem Slalom auf einem Reifenprüfgelände war die Anforderung neu. Die anderen Wertungsfahrten führten von kurzer Prüfung zu kurzer Prüfung, meist kleine Bergprüfungen oder Brems- und Beschleunigungsprüfungen auf größeren Plätzen innerhalb von Ortschaften.

Doch das war wirklich neu: Nach der einfachen Wertungsfahrt mit einer Länge von 43 km traf man sich in Kottingbrunn, damals gleichsam ein kleines Mekka im Osten Österreichs, wo Fahrkurse und Testfahrten durchgeführt wurden. Dort wurde ein Parcours in der Länge von ca. 2,5 km mit Gummibojen und eingesteckten Fahnen aufgebaut und mit Strohballen etc. abgesichert. Dieser Slalomkurs musste zweimal auf Bestzeit gefahren werden, die bessere Zeit der beiden Durchgänge wurde für die Wertung herangezogen. Für den RRC13 war diese Veranstaltung ein voller Erfolg. 108 Automobile waren am Start und rund 450 zahlende Zuschauer erlebten einen spannenden und unfallfreien Nachmittag. Damit wurde das Motorsportjahr 1962 würdig abgeschlossen.

Der Club schnitt auch finanziell positiv ab und zum ersten Mal wurden Prämien an erfolgreiche Clubmitglieder ausbezahlt. Außerdem gab es mit Walter Radler einen Staatsmeister im Wertungssport (Verbesserte Tourenwagen bis 1150 ccm auf Lancia Appia). So konnte der Club beruhigt in die Winterpause gehen.

Anfang 1963 wurden wieder einige prominente Fahrer in den Club aufgenommen: Alex Polgar, Otto Karger und Jochen Rindt. Nachdem die erste offizielle Veranstaltung des Clubs im Herbst 1962 ein überraschender Erfolg war, wollte man gleich hoch hinaus. Der RRC13 meldete daher zwei Veranstaltungen für den Österreichischen Motorsportkalender 1963: die 2. Slalom-Wertungsfahrt und die "Rallye der 1000 Minuten". Im Juli 1963 wurde die 2. Slalom-Wertungsfahrt durchgeführt, die sportlich gesehen wieder ein Erfolg war. Auf finanzieller Ebene entstand jedoch ein großes Defizit, sodass der Club in ernste Schwierigkeiten geriet. Trotz tatkräftiger Unterstützung konnte das finanzielle Problem nicht hundertprozentig gelöst werden, und schweren Herzens musste die "Rallye der 1000 Minuten" wieder abgesagt werden.

Der Club konzentrierte sich nun hauptsächlich auf die sportliche Betreuung seiner aktiven Mitglieder. Walter Radler konnte wieder einen Staatsmeistertitel erringen, anderen Fahrern war das Glück weniger hold, und es gab viele Ausfälle. Das Sportjahr 1963 ging für den RRC13 Wien sehr früh zu Ende. Das hatte jedoch den Vorteil, dass sich der Club für das Jahr 1964 lange und gut vorbereiten konnte.

Das Jahr 1964 begann mit einer Sensation: Walter Roser gewann mit Beifahrer Gerhard Tusch auf Puch 650 TR die GT-Klasse bis 1000 ccm der Rallye Monte Carlo. Die 3. Slalom-Wertungsfahrt wurde am 11. April 1964 durchgeführt, allerdings verursachte das Flugplatzrennen Aspern, das am folgenden Tag stattfand, eine leichte Dezimierung des Fahrerfeldes. Anlässlich der 3. Slalom-Wertungsfahrt kam ein neuer prominenter Fahrer zum Club: Loisl Wiener aus Oberösterreich.

Rallye der 1000 Minuten 1965, Schlussprüfung, Loisl Wiener mit Gattin in einem GLAS

Wir können nun rückblickend feststellen, dass sämtliche österreichischen Großveranstaltungen von Fahrern aus unserem Club gewonnen wurde, ausgenommen die Alpenpokale der österr. Alpenfahrt, die nicht an Österreich, sondern an England bzw. Italien fielen. Rallye München- Wien-Budapest - Gesamtsieger Alois Müller/Gerhard Kiesenebner auf BMW 1800 ti. Die Semperitrallye wurde vom Ehepaar Wiener auf Glas 1204 TS im Namen des Clubs gewonnen. 1. Internationale Donau-Rallye: es siegten Walter Roser/Christl Staffner auf Puch 650 TR.

Erstmals in der Geschichte des österr. Motorsports wurde in unserem Land ein Formel 1 WM-Lauf ausgetragen. Auch bei dieser Großveranstaltung konnte der RRC13 mithelfen und so zum Gelingen der größten österreichischen Motorsport-Veranstaltung des Jahres beitragen. Der Club war bei einer Mitgliederanzahl von 80 angelangt und nahm nun die Organisation der Rallye der 1000 Minuten in Angriff. Der RRC13 hofft nun, dass die Rallye der 1000 Minuten dem österr. Motorsport einen neuen Impuls gibt und zu einer regelmäßigen Veranstaltung werden möge.

Rallye der 1000 Minuten 1966, Karl Obrecht mit Co-Pilot Gustav Hruschka auf Citroen

Im Herbst 1964 präsentierte der RRC13 eine Rallye, so wie er sich eine Rallye vorstellte. Nämlich ohne viele Sonderprüfungen mit einem Wertungsmodus, der die Fahrer zwang mit 9/10 ihres Könnens zu fahren und das stundenlang und in der Nacht und über schlechteste Straßen. Fazit: von 56 kamen nur 9 Mannschaften an. Denn jetzt sprach man nicht mehr vom Fahrer So-und-so und vom Beifahrer „auch dabei“, sondern vom Team. Nun war`s geschehen. Die Spitzenfahrer waren begeistert und die anderen spürten die besondere Atmosphäre.

Die Blütezeit

Die Entwicklung ließ sich nicht mehr aufhalten. Die "Zweite 1000 Minuten Rallye" ging im Herbst 1965 über die Bühne. Wagen (!) und Fahrer wussten bereits, was sie erwartet und waren auch besser vorbereitet. Von 63 Mannschaften kamen nun 20 an. Vom veranstaltenden RRC13 hörte man die Worte "leichter" und "gutes Wetter". Aber 2/3 Ausfall ist wohl doch ein beredtes Zeugnis für die Herausforderung dieser Rallye.

Jochen Rindt, hatte die RRC13-Mitgliedsnummer 55

Jochen Rindt nahm zu Beginn seiner Motorsportlaufbahn am Clubleben des RRC13 teil, u.a. auch weil er in Hietzing wohnte. Von einem Besuch in Finnland brachte er im Winter 1964/65 die Idee einer Rennwagenausstellung mit. Mit seinem ausgeprägten Geschäftssinn prüfte er die Möglichkeiten, diese Idee auch in Österreich umzusetzen. Mit seinen Verbindungen zur Motorsportszene suchte er nun einen Partner, der mit ihm eine Ausstellung organisieren konnte. Und der RRC13 übernahm die Aufgabe der Umsetzung: Räumlichkeiten, Transport, Versicherung, Ausstellungsmanagement und Vermarktung dieser neuen Idee. Das Ergebnis war dann die erste Jochen Rindt-Show im November 1965 im Wiener Messepalast. 40 Formel 1-, Formel 2- und Sport-Prototypen waren ausgestellt. Der Andrang der Besucher war so groß, dass die Halle zeitweise von der Polizei wegen Überfüllung gesperrt werden musste. Drei Jahre organisierte der RRC13 diese in Mitteleuropa einmalige Veranstaltung, die heute bekannten Shows dieser Art kamen erst Jahre später.

Ford GT40 auf der Jochen Rindt-Show 1965 Juan Manuel Fangio (5-facher Formel-1 Weltmeister aus Argentinien) mit Rindt-Show-Team 1966:Kurt Sassarak, Eva Maria Wacek, Kurt Lewandowsky, Peter Nidetzky, Günther Albert, Anni Sassarak

1968 kam die nächste Innovation, diesmal mit einer Idee aus England: Autocross, Mit berechtigtem Selbstbewusstsein ausgestattet wurden Presse und Interessierte im September 1968 in folgender Weise informiert: "Wir wagen uns wieder einmal an eine Veranstaltung heran, die für Österreich neu ist: AUTOCROSS". Diese spektakuläre Sportart kommt aus England, wo man jedes Wochenende aufs Neue die "fliegenden" Autos bestaunt. Autocross ist die zweispurige Variante der auch in Österreich beliebten Motocross Rennen. Bei Gross-Höflein (nächst Eisenstadt) steht für das erste österreichische Autocross ein ideales Gelände zur Verfügung. Drei Viertel der 2,2 km langen Rundstrecke sind von einem Hügel aus zu überblicken. Die Zuschauer können so das Spektakel aus nächster Nähe und doch in völliger Sicherheit erleben. Für diese Premiere haben über 40 Fahrer ihre Nennung abgegeben, darunter die Spitzenklasse des österr. Rallyesport , sowie bekannte Rennfahrer.

Autocross Großhöflein 1968

Nun bewegte sich der RRC13 bereits recht routiniert "im Kreis". Aber sichtlich nicht im Sinn von Niki Laudas ersten Abschied aus der Formel 1 im Jahr 1979. Die neu eingeführten Bewerbe wurden auf temporären und später permanenten Rundkursen ausgerichtet und führten in Zusammenarbeit mit dem Österreich-Ring und später neu geschaffenen Rundkursen zu vielseitigen Rennen mit unterschiedlichsten Fahrzeug-Kategorien und Publikum. Besonders erwähnen wir in diesem Zusammenhang: Das "Martha" Grand National auf dem Österreichring 1970, den ersten "Riesen-Slalom" auf dem Österreichring 1971, den Lauf zur 2-Liter Sportwagen-EM 1973 und den GT-Europameisterschaftslauf auf dem Österreichring 1974 mit einer dreistündigen Live-Übertragung im ORF.

Der Zeitgeist

Ganz ohne Staub und Rallye ging es doch nicht. So wurde 1973 aus England wieder eine neue Automobilsportdisziplin importiert - Rallycross. John Taylor und Rod Chapman, britische Rallycross-Legenden, die 1972 zu Gast beim RRC13-Autocross waren, wussten Kurt Sassarak, Gerhard Fischler und Armin Holenia von der Idee „Rallycross“ (damals noch Rallye Cross“) zu begeistern. Der ursprüngliche Gedanke einer Rennstrecke bei Wiener Neustadt musste verworfen werden, auch das Projekt bei Tulln wurde begraben, bevor es reifen konnte – und nachdem auch das RaR Team Leru zwischenzeitlich eine Idee zum Rallycross hatte, stampften der RRC13 und das RaR Team Leru mit Baumeister Herr binnen zwei Monaten eine Rennstrecke auf die Stiftswiese des Stift Melk. Das erste nationale Rallycross am 22.April 1973 veranstalteten der RRC13 als OSK-zertifizierter Veranstalter gemeinsam mit dem RaR Team Leru, das in der Folge den OSK-Segen genoss und auch alleine veranstalten durfte. Der Probelauf verlief mit rund 6.000 Zuschauern und Harald Neger als Sieger sehr erfolgreich, also standen die Zeichen beim RRC13 auf Vollgas.

Thor Holm (Ford RS200) vor Rob Gibson (MG Metro 6R4), Melk 1991 Reinhard Wenger, Golf GTI 16V

Die Streckenlänge eines Rallycross-Rundkurses muss mindestens 950 m, darf aber höchstens 1.400 m betragen. Mindestens 35% der Strecke müssen aus Asphalt oder Beton bestehen, während der verbleibende Rest aus Gras, Schotter, Erde oder Sand sein kann. Da es sich bei einem solchen Rundkurs eher um ein flaches Gelände handelt (maximal 7% Steigung oder Gefälle), ist der Rundkurs für den Zuschauer von seinem jeweiligen Standplatz aus zur Gänze einzusehen. Dabei ist es hoch interessant, das Fahrverhalten und Fahrkönnen von Fahrzeug und Fahrer zu beobachten, wenn diese mit ihrem Fahrzeug in einer Kurve von Sand auf Asphalt geraten oder umgekehrt.

Porsche 911, Fuglau 1979 Herbert Grünsteidl, Renault Alpine A310, 1977

Eine Presseaussendung im April 1973 pries die erste internationale Veranstaltung, einen Lauf zur „Embassy Rallye Cross Europameisterschaft 1973“ am 13. Mai 1973 in der "Arena von Melk" wie folgt an: Wieder ist es gelungen, eine neue Art von motorsportlicher Veranstaltung in Österreich zu etablieren: das Rallycross. Es handelt sich hierbei - wie aus dem Namen zu erkennen ist - um ein Mittelding zwischen einer Rallye-Sonderprüfung und dem schon wohlbekannten Autocross. Austragungsort dieser Geschwindigkeitsprüfung ist eine geschlossene Rundstrecke, teils mit befestigtem, teils unbefestigten Untergrund. Die Besetzung dieser Premiere war hochkarätig - gemischt aus Rallyesportlern wie Stig Blomquist und Per Eklund aus dem Saab-Werksteam und österreichischen Spitzenfahrern wie Franz Wurz, Harald Neger, Fred Artbauer und Gösta Zwilling sowie den Spezialisten aus den Niederlanden und Großbritannien. Diese neue Sportart brachte in den Folgejahren für die Aktiven große internationale Erfolge nach Österreich, EM Titel und Siege in ganz Europa verhalfen zu enormer Popularität. Der RRC13 war also abermals Wegbereiter einer neuen Motorsportart in Österreich. Eine Vielzahl an Europameisterschaftsläufen wurde von diesem traditionsreichen Club veranstaltet.

Kurt Sassarak im Gespräch mit dem damaligen Landeshauptmann von NÖ, Siegfried Ludwig Gery Pfeifer, MG Metro 6R4

Als Abschluss der Rundstrecken-Bewerbe holte der RRC13 im Jahr 1986 erstmals die Trucks nach Österreich. Im Rahmen der Internationalen Pfingstpokalrennen auf dem Österreichring, die auch als Bewerb zur Schweizer Rundstreckenmeisterschaft zählten, wurden als "Pausenfüller" einige Truck-Racer aus Deutschland und den Niederlanden eingeladen. Die Presse wurde vorab über das Kommen der Brummis informiert - die Journalisten, die beim ersten Kennenlernen auf der Strecke anwesend waren, waren so begeistert, dass die Berichte in ihren Zeitungen am Wochenende so viele Zuschauer nach Zeltweg lockten, dass alle Rekorde gebrochen wurden. Die Überschriften aus den steirischen Zeitungen (Kleine Zeitung, Neue Zeit) sprechen für sich: "Acht-Tonnen-Laster werden zu Rennautos", "Ring: Die dicken Brummer kommen", "Riesen lernen galoppieren", "Der Tag, an dem der Ring bebte" und "Die Brummis stahlen die Schau".

Truck Grand-Prix aus der Sicht von Richard Hicker Kronen-Zeitung vom 15.Mai 1986

Seit Mitte der 1990er-Jahre entwickelte sich in ganz Europa die Begeisterung für Oldtimer. Eine große Welle von Oldtimerveranstaltungen begann. Je nach individuellem Wunsch von der Sonntagsausfahrt bis zur großen Dolomitenfahrt wurden Veranstaltungen organisiert. Bald wurden die Namen der Rallyes der 1960er und 1970er-Jahre, die mit der Energiekrise zu Grabe getragen worden waren, ausgegraben und als Aufhänger für eine inhaltliche und qualitative Ausprägung der nun sportlicher ausgerichteten Veranstaltungen verwendet. Bald war die Inflation eine galoppierende: Monte Carlo Historic, Tulpenrallye, Coupe des Alpes, Liege - Rom - Liege, Acropolis, San Remo konkurrierten mit neugeschaffenen Bewerben wie Le Jog, Rallye des Alpes, Silvretta Classic, Kitzbühel Classic, Ennstal Classic usw.

1000-Minuten-Klassik 1998, Start und Ziel in Neulengbach 1000-Minuten-Klassik 1998

Der RRC13 nutzte diesen Trend und schrieb im Frühjahr 1998 die erste 1000 Minuten Klassik aus, damit war ein legendärer Name wiedergeboren. Trotz des späten Termins Mitte Oktober am Ende einer langen Saison kamen fast 30 Teilnehmer nach Altlengbach, dem Start- und Zielort dieser Premiere. Und schon bei dieser ersten Veranstaltung kamen viele Teilnehmer aus der Rallyezeit, einige hatten auch bei den historischen 1000 Minuten teilgenommen. Neun 1000 Minuten Teams, darunter auch die späteren Seriensieger Rudolf Schraml und Heinz Schraml, zu Beginn der 1970er Jahre allerdings als Beifahrer in unterschiedlichen Autos.

1000-Minuten-Klassik 1000-Minuten-Klassik, Mandi Kerschbaumer (Renault Alpine) und Christian Hübner (Bugatti)

Trotz der Inflation an Oldtimerbewerben - von April bis Oktober ist der Kalender europaweit lückenlos mit Veranstaltungen gefüllt - wurde ein Bewerb geschaffen, der "symbolisch" an Anforderungen und Profil der 1960er Jahre anschloss. Überschaubar, ohne großes Marketingumfeld, die machbaren Anforderungen exakt und nahezu fehlerlos formulierend und umsetzend, von Aktiven für Aktive gestaltet, wurden seit 1998 zehn 1000 Minuten Klassik Veranstaltungen durchgeführt, die mit unverwechselbarem Profil sofort in die erste Reihe der österreichischen und internationalen Oldtimerbewerbe traten.

RRC13 Wien, im Jänner 2008, Kurt Sassarak